Der Urknall ist besser verstanden als die Entstehung des Lebens

Diese These stellte Dr. Andreas Segerer bei dem Vortrag “Wir alle sind aus Sternenstaub – das Wunder der kosmischen Evolution” gestern im Wallfahrtsmuseum in Neukirchen b. Hl. Blut auf. Der Vortrag wurde vom GIZ organisiert.

Segerer ist promovierter Biologe mit dem Geburtsfehler Astronomie, wie er selbst sagte. Er arbeitet bei der Zoologischen Staatssammlung München und engagiert sich in der Sternwarte Regensburg.

In seinem kurzweiligen Vortrag spannte Segerer einen Bogen von der Entstehung des Lebens auf der Erde bis zur Entwicklung des Universums.

Die ersten Einzeller müssen in erdgeschichtlich unheimlich kurzer Zeit entstanden sein. Das belegte Dr. Segerer anhand von großen Einschlagskratern auf dem Mond, deren Alter bekannt ist. Auf der Erde müssen Asteroiden von gleicher Größe eingeschlagen sein, die durch die Energie des Aufpralls jeweils eine globale Katastrophe auslösten. Kurz nachdem das kosmische Bombardement weniger geworden war, entstanden die ersten Einzeller. Das belegen Fossilien. Selbst für jemanden, der über dieses Thema wissenschaftlich gearbeitet hat, ist es ein Wunder, wie aus den einfachen organischen Molekülen eine Zelle entstehen konnte, betonte Segerer.

Weiter ging er darauf ein, wie die chemischen Elemente für die Bausteine des Lebens überhaupt entstanden sind. Er lieferte einen kurzen, anschaulichen Abriss über die Sternentwicklung bis hin zu Supernova-Explosionen.

Im nächsten Teil ging er auf die Entwicklung des Universums ausgehend vom Urknall ein. Im Grunde hatte bereits Albert Einstein die Urknalltheorie mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie entdeckt. Er fand diese Folge aus seinen Feldgleichung allerdings so unglaublich, dass er sie mit mathematischen Tricksereien wieder herausrechnete. Erst durch die Beobachtungen in vom Edwin Hubble begriff Einstein, dass die mathematischen Tricksereien die “größte Eselei seines Lebens” war.

Zum Abschluss ging Segerer noch auf philosophische Aspekte der Entwicklung vom Urknall bis zur Entwicklung von Leben ein. Die Naturkonstanten müssen genau so aufeinander abstimmt sein, wie sie es in unserem Universum sind. Die Energiedichte beim Urknall musste auf 50 Stellen nach dem Komma genau diesen Wert haben. Ansonsten wäre die Entwicklung unseres Universums komplett anders verlaufen.

Auf die Frage, ob die kosmische Evolution nur ein Zufallsproduckt ist ober ob sich dahinter ein Plan verbirgt, konnte er natürlich keine Antwort geben. Eine Sache konnte Andreas Segerer aber seinen Zuhörern zeigen. Wissenschaft und Forschung ist das Faszinierendste, was es gibt.

Bildquelle: NASA