Klickoptimierung durch einfache Onpage-Maßnahmen

Eine gute Platzierung in den Suchergebnissen von Google ist wichtig. Was nutzt das aber, wenn die Klickrate niedrig ist. Ich hatte so ein Fall auf meiner Vergleichsspannungsseite.

Wie es mir gelungen ist mit ein paar simplen Onpage-Optimierungen, die Klickrate mehr als zu verdoppeln, will ich hier beschreiben.

Konkret geht es um die Seite zum E-Modul. Nicht jeder kennt sich mit technischer Mechanik aus, deswegen eine ganz kurze Erklärung des Begriffs. Wenn man ein Körper drückt, dann verformt er sich. Die Größe der Verformung hängt von zwei Sachen ab, von der Geometrie des Körpers und vom Material. Der Anteil, der vom Material bestimmt wird, heitßt Elastizitätsmodul, oder kurz E-Modul. Der E-Modul ist ein wichtiger Kennwert für das Material und wird zum Erstellen statischer Berechnungen benötigt.

Für die Keywords „elastizitätsmodul“, „e modul“ und „e-modul“ ist es sehr schwer, vernünftigen Traffic zu generieren. Warum?

Dazu muss man sich überlegen, mit welcher Absicht ein Nutzer diese Suchbegriffe bei Google eingibt. Der Nutzer erwartet eine Erklärung, was der Elastizitätsmodul überhaupt ist. Wenn dann der passende Wikipedia-Artikel auf Platz 1 liegt, dann werden wohl die allermeisten Suchenden auf diesen Link klicken. Alle anderen Suchergebnisse, egal wie gut die Seiten sind, werden es sehr schwer haben.

Etwas anders sieht es bei der Keyword-Kombination „e modul stahl“ aus. Es ist anzunehmen, dass der Suchende schon weiß, was der E-Modul prinzipiell ist. Er sucht nur den Zahlenwert für ein bestimmtes Material, in dem Fall für Stahl. Da habe ich mit meiner Seite wieder eine gute Chance gegen die Wikipedia. Meine Seite enthält schließlich einige Tabellen mit den Zahlen für alle denkbaren Werkstoffe. Trotzdem lag die Klickrate bei nur 7% bei einer durchschnittlichen Platzierung von 2,9. Das war viel zu niedrig. Ich wollte die Ursache dafür herausfinden.

Die Seite hatte ich eigentlich gut strukturiert. Jede Werkstoffgruppe war in einer separaten Tabelle zusammengefasst. Über jeder Tabelle stand eine Überschrift mit dem Namen der Werkstoffgruppe, beispielsweise „Holz“, „Stahlbeton“ usw. Am Anfang der Seite gab es ein Inhaltsverzeichnis, welches die einzelnen Zwischenüberschriften verlinkte. Eigentlich optimal, dachte ich.

Doch ich hatte einen Fehler gemacht.

Stahl war mit Aluminium, Kupfer und anderen Metallen zu Werkstoffgruppe „Metalle“ zusammengefasst. Die Zwischenüberschrift hieß dann natürlich „Metalle“. Das Ergebnis war, dass Google folgendes Snippet in seinem Suchergebnissen anzeigte:

Snippet
Google wertet also die internen Links des Inhaltsverzeichnis aus und zeigt diese direkt im Snippet an. Das ist erst einmal eine wichtige Erkenntnis und zeigt, wie wichtig Überschriften und Inhaltsverzeichnisse gerade bei längeren Texten sind.

Die Suchmaschine war aber der Meinung, dass das Keyword „Stahl“ besser zu „Stahlbeton“ passt als zu „Metalle“. Das sahen logischerweise die meisten Suchenden anders und klickten nicht auf den Link.

Meine Schlussfolgerung war, eine neue Tabelle einschließlich Zwischenüberschrift „Stahl“ zu erstellen. Nach kurzer Zeit sah das Snippet dann so aus:

Snippet

Die Klickrate liegt jetzt nach ca. einem Monat bei 15%. Da Google auch die Klickrate in den Suchergebnissen auswertet hat diese kleine Onpage-Optimierung indirekt auch Einfluss auf die Platzierung in den SERPs. Die stieg auf von 2,9 auf 2,2.

Dafür, dass auf Platz 1 der Wikipedia-Artikel liegt, ist die Klickrate jetzt im annehmbaren Bereich.

Zusammenfassung

Hier nochmal ganz knapp zusammengefasst mein Vorgehen:

  • Keywords mit unterdurchschnittlicher Klickrate ausfindig machen
  • Suchabsicht herausfinden
  • Passt Snippet zur Suchabsicht?
  • Onpage-Optimierung. Zwischenüberschriften und Inhaltsverzeichnis sind wichtig, für die Leser als auch für Google.