Am letzten Samstag fand im Bodenmais die Deutsche Meisterschaft im Mountainbike-Sprint statt. Ich glaube, der Begiff “Mountainbike-Sprint” ist etwas erklärungsbedüftig, zumal das eine noch recht junge Disziplin im Mountainbike-Sport ist.
Offiziell wird das XCE-Strint genannt. Das ist die Abkürzung für Cross Country Eliminator. Es ist also ein Ausscheidungsrennen, bei dem in der Regel 4 Fahrer gegeneinander antreten. Die besten zwei kommen eine Runde weiter. Im Grunde ist das das gleich Prinzip wie beim 4-Cross der alpinen Skifahrer.
Das Rennen wird auf einem Rundkurs ausgetragen. Die Rundenlänge ist so kurz, dass die Fahrzeiten um die 2 Minuten lagen. Es wurde genau eine Runde gefahren.
Es ist also wirklich ein Sprint-Rennen, in dem die Fahrer von Anfang bis Ende immer volle Leistung geben müssen.
Es ist also ein spannender und für die Zuschauer attraktiver Wettkampf. Dem setzten die Veranstalter in Bodenmais noch eins drauf indem sie den Rennkurs mitten in den Ort legten. Start und Ziel war der Marktplatz von Bodenmais. Eine Mountainbike-Rennstrecke mitten im Ort? Mountainbiken verbindet man sicherlich nicht ganz zu Unrecht mit Naturwegen durch den Wald und über Wiesen.
Die Veranstalter haben es aber geschafft, eine richtig anspruchsvolle Strecke in den Ort zu bauen. Dazu nutzten sie alle Gegebenheiten den hügeligen Ortskerns von Bodenmais optimal aus und garnierten die Strecke noch mit allerlei Schikanen. Die Strecke führte mal über eine einen kurzen steilen Wiesenweg bergab, dann ging es auf Kopfsteinpflaster ein paar Meter weiter über einen kleinen Sprung und weiter in eine Schleife über eine Wiese. Am Ende der Abfahrt war eine Steilkuve aus Holz aufgebaut. Dann mussten die Sportler einen langer Anstieg bewältigen, der in vielen Gruppen über Sieg und Niederlage entschied. Kurz vor dem Ziel hatte der Bauhof die Straße mit ein paar LKW-Ladungen Schotter in eine Hügelstrecke verwandelt. Die größte technische Herausforderung für die Fahrer war sicherlich das nasse Kopfsteinpflaster, den leider regnete es mehr oder weniger stark während der gesamten Veranstaltung. Trotz des schlechten Wetters war die Rennstrecke aber durch viele Zuschauer gesäumt.
Stargast der Veranstaltung war die Weltklasse-Biathletin Miriam Gössner. Dass Biathleten und Skilangläufer das Mountainbike als Sommertrainingsgerät nutzen, ist ja bekannt. Aber gleich bei einer Deutschen Meisterschaft Rennen mitfahren und das nicht einmal mit schlechten Ergebnis, das ist nochmal eine ganz andere Sache.
Die Veranstaltung begann am Mittag zunächst mit den Qualifikationsrennen. Jeder Starter musste erst einmal die Runde alleine bestreiten. Die Zeitbesten qualifizierten sich für das Finale am Abend. Zum Ende der Qualifikationsrennen begann es zu regnen. Die anspruchsvolle Strecke wurde für die Rennfahrer noch schwieriger.
Auch während der Finalrennen, die am Abend begannen, regnete es die ganze Zeit.
Bei den Damen setzte sich die Favoritin Nadine Rieder durch. Lena Putz wurde Zweite und Lena Wehrle Dritte.
Bei den Herren siegte Simon Gegenheimer. auf Platz 2 kam David Horvath und Dritter wurde Toni Partheymüller. Eine interessante Einlage lieferte Felix Klausmann. Er war der 4. Teilnehmer des Finales. Gleich beim Start platzte sein Hinterreifen. Er absolvierte die gesamte Strecke im Laufschritt und sicherte sich damit immerhin den 4. Platz.
Miraim Gössner kam immerhin bis ins kleine Finale und belegte insgesamt einen sehr beachtlichen 6. Platz.
Alles in allem muss ich sagen, dass Bodenmais ein tolles Event auf die Beine gestellt hat. Der Veranstalter hat einigen Aufwand getrieben, um eine der Deutschen Meisterschaft würdige Strecke zu bieten. Für die Zuschauer war attraktiver Spitzensport zu sehen, der gut durch eine professionelle Moderation präsentiert wurde.
Wenn ich nach etwas Negativen suchen möchte, dann muss ich schon lange überlegen. Vielleicht das: Mit persönlich wäre ein früherer Start der Finalrennen und eine kürzere Pause zwischen der Qualifikation und dem Finale entgegengekommen.
Ich hoffen, dass das nicht die letzte Veranstaltung dieser Art in Bodenmais war. Die Organisatoren wissen jedenfalls, wie ein spannendes Rennen veranstaltet wird.
Hier ein Bericht über das Rennen auf rad-net.de.
Hier ein Bericht von Donau TV:
Der Pechvogel des Abends Felix Klausmann stellt die Stecke vor: