Skitour von Bayerisch Eisenstein zum Gipfel des Großen Arbers

Von fast jeder Stelle im kleinen Genzörtchen Bayerisch Eisenstein ist er zu sehen, der Große Arber. Schon vor längerer Zeit kam ich auf die Idee, dass ich eigentlich einmal eine Skitour vom Ortsrand bis zum Gipfel des höchsten Berges im Bayerischen Wald machen könnte.

Die Planung

Ich begann also auf der Karte nach einer passenden Strecke zu suchen. Von der Talstation der Gondelbahn bis zum Gipfel war die Strecke keine Problem. Da kannte ich mich sehr gut aus. Aber wie komme ich vom Ortsrand bis dorthin? Der Anstieg sollte möglichst gleichmäßig sein und es sollte stetig bergauf gehen.

Auf der Karte sah ich, dass der Lamer Winkel-Arber-Radweg von Brennes nach Bayerisch Eisenstein führte. Auf diese Seite kannte ich den Radweg nicht. Ich wusste aber, dass der gleiche Radweg von Lohberghütte nach Brennes sich in einem stetigen nicht allzu steilen Anstieg den Berg hoch windet. Ich nahm an, dass die Radwegplaner das auf der anderen Seite genau so gemacht haben.

Fast noch wichtiger als der Aufstieg ist die Abfahrt. Ich mag es beim Tourenskigehen nicht nicht so sehr, wenn man wegen ein wenige hundert Meter langen Gegenhang bei der Abfahrt wieder die Felle anlegen muss. Deswegen sollte die Abfahrt zumindest so ein Gefälle haben, dass man nicht zu viel anschieben muss. Der Radweg von Bayerisch Eisenstein nach Brennes machte diesen Eindruck.

Die Schneelage besonders im unteren Teil ist auch ein Thema, das man im Blick haben muss. Auf den Waldweg ist man auf Naturschnee angewiesen. Er sollte zumindest für eine sichere Abfahrt ausreichen.

Die Tour

Das Sturmtief Egon war gerade abgezogen und hat im Bayerischen Wald einige Zentimeter Neuschnee hinterlassen. Die Tour sollte also machbar sein.

Ich hoffte, dass sich die Schneeverwehungen in Grenzen halten.

Der Startpunkt an der Eisensteinerhütte war schnell gefunden. Es war sogar ein kleiner Parkplatz freigeschoben, da hier auch eine Loipe begann.

Start an der Eisensteinerhütte

Also Ski angeschnallt und auf geht’s. Bis zum Gasthaus Arberhütte geht es abgesehen von einem kleinen Anstieg am Anfang fast eben daher. Eigentlich wollte ich mich an dem Gasthaus Arberhütte links halten und bis zum Radwanderweg laufen. Ich fand aber eine bessere Alternative. Gleich gegenüber dem Gasthaus begannen eine gerade frisch präparierte Langlauf- Loipe. Ich entschied mich also, auf der langsam ansteigende Loipe weiter zu gehen. Auf der Karte des GPS-Geräts sah ich auch, dass beide Wege weiter oben wieder zusammen führten.

Ich genoss also den recht leichte Anstieg. Nicht so sehr zum Genießen war das Wetter. Es schneite die ganze Zeit bei böigen Wind. Zum Glück hatte sich der Wind aber so weit abgeschwächt, dass es nicht mehr gefährlich im Wald war.

Aufstieg durch den frisch gefallenen Schnee

Das letzte Stück von Grafhütte bis Brennes ging es dann durch Tiefschnee. Hinter der Arberalm führt ein Wanderweg in Richtung Gasthaus Sonnenfels. Hier kann man etwas abseits des Skirummels im Skigebiet Arber aufsteigen.

Gasthaus Sonnenfels
Gasthaus Sonnenfels

Das Gasthaus lädt sich zu einer Stärkung für den finalen Anstieg zum Gipfel ein.

Ab dem Gasthaus Sonnenfels bis zu Arberwiese geht es neben der Skipiste weiter.

Ich hatte ursprünglich noch vor, auf dem Rückweg einen Abstecher zum kleinen Arbersee zu machen. Gegenüber der Bergstation der Sonnenhangbahn zweigt der Wanderweg Lo 3 in Richtung kleiner Arbersee ab. Von dort wäre ich dann wieder über Mooshütte nach Brennes aufgestiegen. Allerdings hatte der steifen Nordostwind für heftige Schneewehen auf dem Weg gesorgt. Das war mir einfach zu gefährlich. Bei besseren Wetter wäre das aber sicher ein sehr schöner Abstecher.

Nach der Arberwiese geht es dann auf dem Schmucklerweg weiter. Normalerweise ist der sehr leicht zu gehen. Der Wind hatte den Weg aber mit einigen Schneewehen gespickt, so dass man schon konzentriert gehen musste.

Nachdem der Schmucklerweg wieder auf die Skipiste mündete, musste ich mich entschieden, wie ich weiter zum Gipfel gehen wollte. Eigentlich hatte ich gedacht, dass bei dem Wind die Gondelbahn nicht fahren würde. Dann wollte ich weiter dem Weg in Richtung Bergstation der Gondelbahn gehen. Allerdings fuhr zu meiner Überraschung die Gondelbahn. Mit Skifahrern im Gegenverkehr wollte ich den relativ schmalen Weg zur Bergstation nicht gehen. Ich merkte aber, dass der Sessellift nicht fuhr. Also ging es auf der leeren Skipiste weiter nach oben bis zur Bergstation des Sessellifts.

Ab hier wurde das Wetter richtig ungemütlich. Eisiger Wind, leichter Schneefall und Nebel mit einer Sichtweite von nur wenigen Metern. Es ist schon faszinierend, wie sich das Wetter auf nur wenigen Metern ändern kann. Trotzdem lief ich noch weiter vorbei an den Radartürmen zum Gipfel.

Der Arber-Gipfel lud nicht zum Verweilen ein. Ich machte mich also möglichst schnell für die Abfahrt bereit und schlich wegen der schlechten Sicht die unpräparierte Osthangverlängerung zur Bergstation der Gondelbahn herunter.  Die weitere Abfahrt über die Piste war dann sehr einfach.

Ab Brennes ging es auf dem gleichen Weg wie beim Aufstieg zurück. Das Gefälle war recht gering so dass ich doch oft anschieben musste.

Nach dem Gasthaus Arberhütte musste ich für das letzte Stück doch nochmal die Felle anlegen.

Fazit

Die Skitour war trotz des nicht so idealen Wetters sehr lohnend.

Konditionell ist die Tour durchaus anspruchsvoll. Es waren nicht nur die Höhenmeter, die Ausdauer erfordern. Auch die Streckenlänge ist nicht zu unterschätzen.

Die Tour gestattet einige Varianten. Wie schon erwähnt wäre ein Abstecher zum kleinen Arbersee möglich. Ebenso hätte man am Ende der Weltcup-Abfahrt die Straße überqueren können und in Richtung Arberhütte fahren können.

Ich werde sicherlich noch öfter den Gipfel des Großen Arbers vom Bayerisch Eisenstein aus erklimmen. Ein paar neue Ideen dazu habe ich schon im Hinterkopf…

Technische Daten

Höhenmeter:
844 m
Länge:
17,5 km

Karte


Große Karte

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